1951 Planung u. Aufschlussbeginn der neuen Felder Steinberg und Loiblweiher. Einsatz des zweiten Schaufelradbaggers (Fa. Lübeck) im Feld Steinberg. Rekultivierungsbeginn der BA 1 - Kippe rechts u. links der Bundesstr.85 (Bereich ehemaliger "Alter Tagebau" und Igelweiherkippe).
Erster Einsatz der neuen Gleisrückmaschine im Dampflok-Betrieb. Der Schwenkbagger-Betrieb im Westfeld wird von Kettenbahn- auf Bandförderung umgestellt. Aufgrund der britisch-amerikanischen Besatzungsrechte wird in der Montanindustrie das Mitbestimmungsgesetz eingeführt und ein Arbeitsdirektor im Vorstand erforderlich. Fahrsteiger A. Bauer (Berggeist) tritt nach 45 Dienstjahren im 70. Lebensjahr in den Ruhestand.
1951 Betriebsdirektor Dehne verstorben. Fachleute aus aller Welt, vorwiegend aus den Braunkohleländern, Indien, Griechenland, UdSSR, Australien, USA, Italien u.v.m. interessieren sich in den folgenden Jahren für d. Wackersdorfer Gewinnungs- u. Fördertechnik
1952 Beginn Tagebau Steinberg-West, dazu Abbruch von 30 Wohnhäusern in der Ortschaft Steinberg; der Ortskern bleibt jedoch erhalten. Bau eines Asche-Spül-Bunkers am Zentralfeldrand durch Fa. Mannesmann zur Verflüssigung der Elektrofilterasche mit 12 atü Wasserdruck. Beginn, die Kraftwerksasche in ausgekohlte Tagebaue zu verspülen. Die 32 m hohe Irlacher Asche-Hochhalde wird mit Abraum überkippt. Ankauf des Elektro-Greifers 9 für Tagebau Nordfeld. Hans Meisl wird Arbeits-Direktor. Am 6.Juli Einweihung von Neuwackersdorf durch Dr. Mallia. Bau einer 6 km langen Normalspurbahn von Steinberg bis Posten II. Inbetriebnahme der neuen Verladung Steinberg.
1952/53 Verlegung der alten Kreisstraße Schwandorf-Steinberg wegen Abbau des Tagebaus Loiblweiher. bis 1953 In Neu-Wackersdorf sind 416 Wohnungen fertiggestellt (91 werkseigene). BBI-Umsiedlungskosten: 4,6 Mill. Mark, Gemeinde: 1,5 Mill. Mark.
1953 Im Frühjahr Abbruch der Dorfkirche Alt-Wackersdorf. Abschluss der Umsiedlung in Wackersdorf. Erweiterung des Kraftwerkes auf 128 MW Kettenbahnforderung im Nordfeld wird eingestellt, Ersatz durch 800 m breite Förderbänder für jeden einzelnen Greiferbagger. Ende Ostfeld-Förderung im November. Eimerkettenbagger 1 wird Grabenbagger für Verladung Steinberg. Neugründung des neutralen und konfessions-unabhängigen Knappen-Vereins Wackersdorf durch Anton Zeitler. Anton Bauer wird Ehrenvorstand des neuen Knappenvereins. Gründung des Pensionistenvereins Wackersdorf unter Patenschaft des Knappenvereins Wackersdorf.
1954 Tagebau Steinberg-Ost beendet. Bau des Schaufelradbagger 3 (SRB 3) mit Leistung von 1000 cbm/Std.; Schnitthöhe des Gerätes: 21 m, Gerätehöhe 31 m, Gewicht 890 t und Baubeginn des Bandabsetzer 6 mit 50 m langem Alu-Rohr-Ausleger. Noch im gleichen Jahr Transport des Schaufelradbagger 3 zum Tagebau Loiblweiher und dortiger Ersteinsatz.
1954 Erhöhung der Kohleförderung auf 2,5 Millionen t/a. Ende des Geschäftsjahres: 1147 Arbeiter und 112 Angestellte. Errichtung des BBI-Gemeinschaftshauses mit Saal und Kantine. Sommer-Hochwasser, in 4 Tagen = 170 l/qm Niederschlag, Schreckerbach führt kurzzeitig bis zu 5 cbm/sek Wasser. Der Tagebau Loiblweiher wird durch Sandsäcke gegen den Hochwasserschutzgraben abgesichert. Bepflanzungsbeginn der Irlacher Asche-Hochhalde. Der Schwenkbagger im Westfeld fällt für einige Monate als Kohle-Gewinnungsgerät aus; Eimerleiter abgebrochen. Modernisierungsbeginn der Brikettfabrik. Der Knappenverein zählt bereits über 500 Mitglieder. Die "reaktivierte" neue Knappenkapelle Wackersdorf stellt sich unter Leitung von Hans Sikorski erstmals mit Standkonzerten und Festumzug der Öffentlichkeit vor.
1955 März: Inbetriebnahme des neuen Bandabsetzers 6 in Steinberg-Ost. Nov.: Schaufelradbagger 2 in Steinberg-West eingesunken. In den Liegend-Tonen der östlichen u. nördlichen Tagebau-Randzonen des Wackersdorfer Braunkohlen-Tertiäre (Nordfeld und Igelweiher) werden geringfügige und unregelmäßig abgelagerte Uran-Anreicherungen nachgewiesen. Eine techn. Verwertung ist wegen der hohen Gewinnungs- und Aufbereitungskosten nicht vertretbar. Mitte der fünfziger Jahre werden beim "Bockl"-Personenverkehr neue Wagen eingesetzt. Errichtung der neuen Vulkanisier-Werkstatt. Anschaffung neuer Knappenvereins-Fahne, Gründung des Spielmannszuges. Fahnenweihe mit Bergmannstreffen in Wackersdorf am 30. u. 31. Juli.
1955/56 Umbau/Vergrößerung des Hochbunkers mit Bau eines neuen Schrägbandes zum Westfeld zur Abförderung der Schwenkbagger-Kohle. bis 1956
Seit 1951 verstärkte Bohrarbeiten zum Nachweis der Kohle-Lagerstätten im Feld Rauberweiherhaus. Zeitweise gleichzeitig bis zu 14 Hand-Bohrgeräte im Einsatz.
1956 Die BBI feiert ihr 50-jähriges Firmen-Jubiläum. Schaufelradbagger 1 - Einsatz im Nordfeld. Kohle-Förderanstieg auf über 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr. Brikettfabrik produziert tägl. 500 t Brikett. Einbau neuer Kessel im Kesselhaus und Umstellung der Brikettpressen auf Elektro-Antrieb