Im Norden der Stadt Schwandorf, im Stadtteil Irlaching, befindet sich der Bahnhof Irrenlohe, der in der Bahnhofskategorie 6 eingeteilt ist.
Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass diese eigentümliche Benennung mit der Bahnlinie von Regensburg nach Nürnberg zu tun hat, die über Schwandorf führte und nördlich von Schwandorf nach Westen in Richtung Amberg abbog - noch vor Schwarzenfeld, was der Gemeinde gar nicht gefiel. Der Bahnhof Schwarzenfeld wurde 1863 eingeweiht.
Bevor nun 1857/58 der Bahnhof Irrenlohe gebaut wurde kaufte der etwa eineinhalb Kilometer nördlich gelegene Weiler Irrenlohe den benötigten Baugrund (da die Irlachinger wenig Interesse an einem Bahnhof zeigten) und schenkte ihn der Ostbahn AG mit der Bedingung, dass die Bahnstationsbezeichnung "Irrenlohe" heißt. Und so ist es bis heute geblieben.
Irrenlohe war schon immer ein Teil der Pfarrei Schwarzenfeld, ab 1811 gehörte die Ansiedlung zum Steuerdistrikt Deiselkühn, ab 1819 zur Gemeinde Frotzersricht. 1972 kam sie dann zu Schwarzenfeld. Nun ist es aber so, dass Bahnhof mit dem Namen Irrenlohe auf Irlachinger Grund steht: Dies wiederum gehörte zur Gemeinde Fronberg und heute zur Stadt Schwandorf.
Der Bahnhof entstand ebenfalls mit der Verbindung von Regensburg nach Nürnberg. Mit der Abzweigung Richtung Weiden wurde auch Irrenlohe zu einem kleinen Verkehrsknotenpunkt. Dies war auch der Grund, warum der Bahnhof im Zweiten Weltkrieg bombardiert wurde.
01. April 1945: Der Bahnhof Irrenlohe wir mit 16 Bomben belegt. Dabei werden zwei Bauernhöfe beschädigt. Es gab zwei Tote.
07. April 1945: Zweiter Angriff auf lrrenlohe, 24 Bombenabwürfe, ein Schrankenwärterhaus wurde zerstört.
Am 10. April 1945 erfolgte ein Angriff von fünf Jagdbombern auf einen Personenzug zwischen Schwandorf und Irrenlohe auf freier Strecke. 41 Tote waren die traurige Bilanz, während noch weiter 28 Schwerverwundete im Krankenhaus oder in den Lazaretten starben.
11. April 1945: Vierter Tieffliegerangriff auf lrrenlohe durch neun Tiefflieger, Bombenabwürfe auf einen Zug, Volltreffer in eine Scheune, Verlust eines deutschen Flugzeuges.
Drei Tage nach dem Angriff auf Schwandorf, am 20. April 1945, griffen 50 viermotorige Flugzeuge den Bahnhof Irrenlohe an und machten zwölf von 13 Gleispaaren unbrauchbar. Von 720 Personen- und Güterwagen waren 530 vernichtet. Die Zahl der Verletzten und Toten hielt sich dagegen in Grenzen.
Im August 1973 war 50 186 6 bei Irrenlohe in Richtung Schwandorf unterwegs. 50 186 6 wurde 1939 bei Fried. Krupp Aktiengesellschaft in Essen gebaut. Am 27.03.1957 erfolgte der Einbau eines Kessels aus der 52 7264. Die Ausmusterung erfolgte am 22.12.1975 im Bw Bayreuth.
Wegen seiner Bedeutung ist der Bahnhof Irrenlohe im Jahre 1969 mit einem modernen Spurplanstellwerk und mit einer Selbstblockanlage ausgestattet worden.
Am 14. Juli 2005 machte 52 8095 vom Eisenbahnmuseum Dieringhausen einen kurzen Stopp im Bahnhof Irrenlohe um Wasser zu fassen. Für Feuerwehr Schwandorf war die Hilfeleistung eine Selbstverstädlichkeit.
Der Bahnhof besitzt heute fünf Hauptgleise, davon drei Bahnsteiggleise. Personenverkehr besteht nach: Schwandorf–Regensburg (Zweistundentakt, VBG) Weiden–Hof (Zweistundentakt, VBG)
Am 3. März 1910 besuchte Prinz Ludwig von Bayern das Gut Irlaching und verbrachte sogar eine Nacht im Herrenhaus. Am nächsten Tag wurde er feierlich auf der Bahnstation Irrenlohe verabschiedet.
Eine Plakette an dem restaurierten Tor des ehemaligen Guts Irlaching erzählt noch heute vom Besuch des damaligen Prinzen von Bayern.
Luftaufnahmen Irrenlohe aus www.oberpfalz-luftbild.de