Tragschnabeltransport (Uaai 839 nach Schwandorf
16./17.07.2005: Ein so genannter Tragschnabelwagen (Schwerlastgüterwagen Uaai 839) mit 32 Achsen transportierte am 16. Juli 2005 einen 360 Tonnen schweren Transformator vom E.ON-Umspannwerk in Raitersaich zur Müllverbrennungsanlage in Schwandorf.
Der „Tausendfüßler der besonderen Art wurde von vier Spezialisten begleitet. Der rund 65 Meter lange Spezialgüterwagen kann bis zu 454 Tonnen tragen und sowohl auf Gummireifen im Straßenverkehr als auch auf speziellen Drehgestellen auf der Schiene fahren. Gerade über längere Distanzen erweist sich der Transport auf der Schiene vorteilhaft gegenüber dem Straßentransport.
Mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 30 Stundenkilometern auf der gesamten Strecke von Raitersaich nach Schwandorf war er schneller und sicherer unterwegs als auf der Straße. Im Straßenverkehr könnte der Transport nur mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich fünf bis zehn Stundenkilometern durchgeführt werden.
Aufgrund der Überbreite (bis zu 410 Millimeter) des Wagens war beispielsweise beim Vorbeifahren an Signalen und Bahnsteigen Millimeterarbeit erforderlich. Um solch enge Stellen zu passieren, kann die Ladung hydraulisch 400 Millimeter angehoben sowie 550 Millimeter seitlich nach rechts oder links verschoben werden.
Im Schritttempo rollte der Gigant an solchen Engstellen vorbei. In einem individuell für den Zug erstellten Fahrplan war jede Stelle vermerkt, an der die Ladung bewegt werden musste. Ohne Fracht bringt der in der Fachsprache "Uaai 839" genannte Spezialgüterwagen bereits 262,5 Tonnen auf die Waage, beladen sind es 622,5 Tonnen. Der insgesamt 110 Meter lange Zug (Lokomotive, "Uaai 839", zweiachsiger Material- und vierachsiger Personenwagen für das Begleitpersonal) wog 710 Tonnen und wurde von Raitersaich bis Roßtal von einer 1.350 PS starken Diesellok der Baureihe 290 geschoben und von Roßtal bis Nürnberg gezogen.
Von dort bis zum Ziel in Schwandorf wurde der Güterzug mit einer Diesellok der Baureihe 232, die 3.000 PS leistet, bespannt. Die geplante Ankunft (ca. 10.33 Uhr) in Schwandorf verschob sich trotzdem auf den Nachmittag. Schwierig erwies sich der Abzweig beim Schwellenwerk, der den Transport zum Müllkraftwerk weiter verzögerte. Erst am 17. Juli 2005 konnte die Ladung gegen 9 Uhr mit der BR 362 427 7zum Ziel gezogen werden.