In der Verantwortung der Grundherren
Diese verkehrswirtschaftliche und politische Einheit mit dem Schwandorfer Siedlungsraum wird auch durch die Geschichte der Landes- und Grundherrschaft offenbar.
Nach dem Zerfall des Bayerischen Nordgaues scheinen die Grafen von Sulzbach diesen Raum beherrscht zu haben, wie es der für eine spätere Zeit belegte Murach-Hof in Krondorf aus Sulzbachischem Erbe vermuten lässt. Überliefert werden weiterhin die undurchsichtig gewordenen Besitzverhältnisse für das Irlach gegen Ende des 13. Jahrhunderts, die auch in die Sulzbachische Landesherrschaft hineinspielen. Mit Krondorf werden immer Richt, ca. 1231 Hohenwart, 1326 Hohen-Riut genannt, und Kreith als „Auf der Riute" angeführt.
In diesem Jahrhundert wird sich der Dienstleistungsadel seiner Stellung bewusst, allenthalben werden Bauernhöfe erworben, deren Zinsen und Gülten den Lebensunterhalt der Grundeigentümer darstellen. So befand sich Crandorf ca. 1123 im Besitz eines weltlichen Herrn, und dem Kloster in Reichenbach übereignete ca. 1236 ein Heinrich von Swarzenswal ein Gut in Crandorf als Jahresmeßstiftung und ein Eckart Raubtasch mit seinem Bruder einen Hof in Crandorf. Das Kloster Ensdorf besaß Höfe und Güter in Krondorf, Richt und Kreith. Im Jahre 1334 setzte Heinrich von Fronberg das Katharinenspital in Regensburg in den Besitz von 3 Höfen in Krondorf, und nur ein Gut verblieb dort bei der Hofmark in Fronberg. Die Herrschaft über die übrigen Höfe in Krondorf befand sich zunächst noch in weltlicher Hand und ging später an das Pflegamt in Schwandorf über. Der zunächst noch ansässige Dorfadel leitete sich von Crandorf, Chrandorf, Chrondorf, Krondorf her und führte einen Kranich als Wappenzeichen. Der Volksmund überliefert sogar die Lage des Edelmanngutes eines eigenen Grundherrn und verbindet dieses mit dem Wastlbauernhof, später im Paulsdorfer Besitz, nur habe das Gut einst höher gelegen. Da sei die Pflugschar oft auf Grundmauern gestoßen, und hier suche man den ehemaligen Ansitz. Was der Volksmund erzählt, kann zum Teil die Geschichte nachweisen.
Um das Jahr 1236 treten in den Urkunden ein Konrad von Chrandorf mit seinem Bruder Konrad Reinboto von Aspach und ihr Vater Konrad von Walhsperg auf. Man nennt sich nach dem Schwerpunkt des Grundbesitzes, und man kann annehmen, dass Vater Konrad seine obengenannten Söhne mit Teilen seines Eigentums ausstattete. So wurde nun ein Konrad von Chrandorf wirksam. Konrads Sohn Otto von Krondorf ist der berühmte Vertreter dieses Geschlechtes. Gewöhnlich tritt er in den Urkunden ab 1282 gemeinsam mit seinem Bruder Hiltwin von Chrandorf auf. 1284 wurde er Landrichter, von 1287-1293 bekleidete er nacheinander das Amt eines Vizedoms von Lengenfeld und eines Vizedoms im oberen Vizedomamte. Er, der aus einem Geschlecht niederen Adels stammte, stieg bis zur höchsten Würde eines Vertreters seines Herzogs auf. Seine letzten Lebensjahre widmete er nur noch persönlichen Angelegenheiten von seinem Wohnsitz aus, den er in der Malteserkommende in Regensburg bei St. Lienhard aufgeschlagen hatte. Von da aus, nicht von Krondorf, stiftete er verschiedene herzogliche Lehen seines Streubesitzes in Seehofen, Ratenshart, Geräut, Hartheim, in Schwandorf und in Katzdorf dem Katharinenspital zu Regensburg, wo er auch beerdigt zu werden wünschte. Im Jahre 1309 nahm Herzog Rudolf ihn und seine Besitzungen noch in seinen besonderen Schutz. Anfang des Jahres 1317 schenkte seine verwaiste Tochter Perchta die Chrandorferin als Schwester des Katharinenspitals ihrem Spital das obengenannte Haus bei der Malteserkommende wohl in Ausführung einer letztwilligen Verfügung ihres Vaters.
Ab 1289 ist das Kloster Pettendorf als Eigentümer des Irlach nachweisbar. Das Vogtrecht über die Krondorfer Höfe ging wohl 1309 an den Herzog über, gewisse Zinsrechte genoß er schon seit 1285. Die Nutzungsrechte verschiedener Güter in Krondorf besaß vor 1318 ein Gottfried Gießer, und seit 1443 ist das Spital zu Schwandorf durch einen Gnadenakt des Herzogs Grundbesitzer über Krondorfer Fluren geworden. Mit den Jahren 1464, 1473, 1507 und 1668 verbinden wir die Erwerbungen verschiedener Hofrechte der Herren auf Ettmannsdorf.
Eine Marmortafel in der kath. Pfarrkirche St. Jakob in Schwandorf kündet von einer Theresia von Brand als Inhaberin des Burggutes zu Nabburg, auf Unterund Oberwarmbach und Krondorf, die, 1669 geboren, 1725 als Letzte ihres Stammes gestorben ist. Eine Vielzahl von Grund- und Gerichtsherren sind es also, die Hofmarksherren von Fronberg, Ettmannsdorf, Haselbach und Bubach, das Pflegamt Schwandorf bzw. das Landgericht Burglengenfeld, die das Schicksal des Ortes zu bestimmen hatten. Nur die Schwandorfer Bürger oder Rechtspersonen unterlagen mit ihrem Besitz der Verwaltung durch den „Bürgermeister und Rat" von Schwandorf. Seit der Aufhebung der alten Pfleggerichtsbarkeit ist für Krondorf das Gericht in Schwandorf zuständig bis auf die Zeit von 1803-1862, in der auch Schwandorf dem Landgericht in Burglengenfeld unterstellt war.